LAG-Jahresthema

  • Workshop/Seminar

Führung und Vortrag zum Thema "Provenienzforschung"

Der Raub von Kunstwerken und Alltagsgegenständen aus jüdischem Besitz im Nationalsozialismus.  LAG – Tag zum Jahresthema 2024 „Provenienzforschung“ und „Entartete Kunst“

Mit der Führung durch eine aktuelle zweiteilige Ausstellung in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums und einem Vortrag einer Historikerin und Literaturwissenschaftlerin mit Diskussion gestaltete die LAG Erinnerungsarbeit Saar am 11. Juni 2024 einen vielfältigen Tag zur Erinnerung an den Nationalsozialismus. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, dem Historischen Museum Saar und der Evangelischen Akademie im Saarland statt.
„Provenienzforschung“
Dr. Eva Wolf, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Saarlandmuseum führte die Gruppe durch den Ausstellungsteil zum Thema „Provenienzforschung“.   Aufgabe der Provenienzforschung ist die systematische Aufklärung der Eigentumsgeschichte von Kunstwerken oder Kulturgütern. An mehreren Gemälden, zum Beispiel von Max Slevogt und Albert Weisgerber, erläuterte Frau Wolf das sehr differenzierte Vorgehen ihrer Forschungsarbeit im Saarlandmuseum.
„Entartete Kunst“
Sabrina Wilkin, Leiterin der Kunstvermittlung im Saarlandmuseum führte durch den zweiten Teil der Ausstellung mit dem Thema „Entartete Kunst“ – so nannten die Nazis Kunstwerke aller Art, die nach der NS-Ideologie nicht in deren Weltbild und Kunstverständnis passten. (mehr dazu im Infokasten im Anhang). Die Ausstellung macht durch die Exponate als auch die umfangreichen Erläuterungen beispielhaft das menschenfeindliche Weltbild des Nationalsozialismus deutlich.
„Der Raub der kleinen Dinge“
Wie gerieten Alltagsgegenstände aus jüdischem Eigentum in nichtjüdische Privathaushalte?
Zu dieser Frage berichtete die Historikerin und Literaturwissenschaftlerin Carolin Lange aus ihrer empirischen Forschungsarbeit. Es handelt sich um „Raubkunst“ aus „belastetem Privatbesitz“: Stühle, Schränke, Tische, Betten, Klaviere, Kunstgegenstände, Uhren (siehe Foto), Geschirr bis hin zu Kleidung und Tischwäsche.  Es sind etwa 600.000 gesammelte Objekte, von denen ca. 100.000 noch nicht verifiziert sind. Wo sind all diese Objekte heute?    

Autor: Albert Ottenbreit 

Mehr Informationen dazu im Infokasten zum bebilderten und ausführlichen Beitrag von Albert Ottenbreit im PDF-Format im Anhang.