Mit der Entwicklung der alt-katholischen Gemeinde Saarbrücken im Nationalsozialismus beschäftigt sich ein Vortrag des Kirchenhistorikers Prof. Dr. Joachim Conrad. Antisemitismus und antijüdische Stereotype seien von führenden Alt-Katholiken stets zurückgewiesen worden. Aber nach 1933 meinten eine ganze Reihe alt-katholischer Persönlichkeiten, dass eine Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten möglich sei, um den Einfluss des römischen Katholizismus zurückzudrängen. Dazu gründeten sie 1934 die Katholisch-Nationalkirchliche Bewegung. Durch die Bezeichnung „Nationalkirche“ gab es Zulauf aus dem völkischen Lager. So wuchs auch die Saarbrücker Gemeinde u.a. durch die Beitritte von NSDAP-Mitgliedern. Auch der damalige Pfarrer Arthur Kaminski (1879 – 1953) gehörte zur nationalkirchlichen Bewegung, ohne jedoch Parteimitglied zu sein:
Im Kirchenvorstand warf man Kaminski vor, nicht engagiert genug für die Sache der Nationalsozialisten einzustehen. So sei er gegen die Eingliederung des Saarlands in das Deutsche Reich und habe auch die Kirche nicht mit Hakenkreuzfahnen beflaggt. Der damalige Bischof schaltete sich in den Konflikt ein und beauftragte die Saarbrücker Gestapo, den eigenen Pfarrer auszuspionieren.
Mit der Forschungsarbeit von Prof. Conrad erhalten wir erstmals einen Einblick, wie sich die alt-katholische Gemeinde in Saarbrücken in dieser düsteren Zeit verhielt.
Vortrag: Die alt-katholische Gemeinde Saarbrücken im Nationalsozialismus
Sonntag, 24. November, (Totensonntag)
16.00 Uhr
Ort: Friedenskirche
Referent: Pfarrer Prof. Dr. Joachim Conrad, Kirchenhistoriker
In Kooperation mit vhs Regionalverband Saarbrücken, Evangelische Akademie Saarland e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit
Eintritt frei, um eine Spende für die Aufgaben der Gemeinde wird gebeten.
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