Die in Nürnberg lebende Historikerin und Sozialwirtin Birgit Mair hat mit 14 Menschen Gespräche geführt, die als Kinder oder Jugendliche den nationalsozialistischen Terror überlebt hatten. Dem voraus gingen seit 2005 mehr als 400 Zeitzeug:innengespräche der Autorin mit Überlebenden. Der in Saarbrücken lebende Horst Bernard gehörte zum Kreis der Befragten.
Der 1932 in Saarbrücken geborene Horst Bernard hat als Kind die Verfolgung seiner Familie durch den Nationalsozialismus, das Exil in Frankreich und den Widerstand in der Résistance erlebt. Als langjähriger Vorsitzender des Landesverbandes Saar der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes setzte sich Horst Bernard seit den 1960er Jahren für den Erhalt der Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm ein. Er hat als Überlebender zugleich viele Überlebende des Lager Neue Bremm aufgesucht und deren Erinnerungen in mehreren Interviewbänden festgehalten.
Was die erinnerungspädagogische Aufarbeitung der Geschichte des Gestapo-Lagers Neue Bremm betrifft, stellen das publizistische Werk und die umfangreichen und vielfältigen Aktivitäten der Vermittlung von Horst Bernard eine Pionierleistung dar. Bis heute begleitet er für die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes als Guide Gruppen von Jugendlichen und Erwachsenen bei ihren Besuchen der Gedenkstätte. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Horst Bernard für dessen Verdienste um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus 2019 mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Die Lebensgeschichte von Horst Bernard wie auch die der weiteren Überlebenden sind anschaulich anhand von Bild- und Textdokumenten dargestellt.
Buchvorstellung „Die letzten Zeuginnen und Zeugen“ am Mittwoch, den 26. April 2023 um 19 Uhr in der Fankontaktstelle „INNWURF“, Ziegelstraße 23, 66113 Saarbrücken.
Es wird um vorherige Anmeldung gebeten: ricardo.wilden(at)awosuedwest.de
Zur Autorin und Herausgeberin:
Die Diplom-Sozialwirtin (Univ.) Birgit Mair ist Mitbegründerin des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB e.V.), für das sie seit 2004 zahlreiche Projekte gegen Neonazismus und Rassismus organisierte. Neben dreihundert Zeitzeugengesprächen mit Holocaust-Überlebenden konzipierte sie mehrere Ausstellungen. Von 2009 bis 2012 leitete sie das Projekt „Tacheles! Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus“. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie außerdem als Bildungsreferentin für das BayernForum der Friedrich- Ebert-Stiftung sowie seit einigen Jahren auch für die Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel am See sowie die Akademie Frankenwarte in Würzburg. Innerhalb des Projekts "Die letzten Zeugen" organisiert sie seit 2020 Online-Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden. Am 17. März 2023 erschien der Band Buch "Die letzten Zeuginnen und Zeugen - Meine Arbeit mit Holocaust-Überlebenden".
Mehr Informationen dazu unter www.die-letzten-zeugen.de
Das Buch ist zum Preis von 20 Euro plus 5 Euro Versandkosten bei Institut für sozialwissenschaftlicher Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB e.V.) zu bestellen: https://www.isfbb.de/Bestellung-Buch-Die-letzten-Zeuginnen-und-Zeugen_index21.htm