LAGE lädt ein

6. Jul 2023 16:00 – 18:00
  • Kulturveranstaltung
Rathausstraße 75-79
Völklingen 66333

Rundgang im Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit Generaldirektor Dr. Ralf Beil

Foto: Zentrum für Medienbildung/LPM

LAGE lädt ein
Rundgang mit Generaldirektor Dr. Ralf Beil durch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Wir laden hiermit herzlich ein zu einem Rundgang mit dem Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Herrn Dr. Ralf Beil, um das Thema Zwangsarbeit in der Hütte zu beleuchten.

Interessierte treffen sich am Donnerstag, den 6. Juli 2023, um 15.45 Uhr am Haupteingang der Hütte.

Die Führung dauert zwei Stunden. Die Kosten übernimmt die LAG Erinnerungsarbeit.

Besucht werden u.a. die 2018 entstandene Installation “Die Zwangsarbeiter-Erinnerungsort in der Völklinger Hütte“ von Christian Boltanski, die Ausstellung „Die Röchlings und die Völklinger Hütte“ und “BEWEGUNG.MACHT.GESCHICHTE“, wo weitere Dimensionen der Zwangsarbeit auf der Völklinger Hütte sowie der Kriegsverbrecherprozess gegen Hermann Röchling dargestellt werden.

Anmeldungen bis 29.04.2023 bitte an die Geschäftsstelle der LAG Erinnerungsarbeit im Saarland, c/o Evangelisches Büro Saarland, Am Ludwigsplatz 11, 66117 Saarbrücken
Tel. 0681-51326, Fax 51334,
Mail: beauftr.saarland(at)ekir.de

Zur Information

Als „Zwangs- oder Pflichtarbeit" (…) gilt jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung irgendeiner Strafe verlangt wird und für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung gestellt hat. (ILO 29, Artikel 2 Abs. 1). In den Jahren 1915 – 1918 haben etwa 1.446 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte gearbeitet. Diese stammten zum größten Teil aus Russland und Belgien. Während des Zweiten Weltkrieges arbeiteten etwa 70.000 ausländische Arbeitskräfte und Kriegsgefangene aus mehr als 20 Ländern in den Bergwerken, Hütten und Fabriken des Saarreviers.

In der Völklinger Hütte und ihren Nebenbetrieben wurden 11.974 Männer, Frauen und Kinder als Zwangsarbeiter registriert. Unter ihnen waren französische, italienische und russische Kriegsgefangene oder aus der damaligen Sowjetunion verschleppte russische und ukrainische Zivilpersonen.

Besonders hart von Repressalien betroffen waren die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, die sogenannten "Ostarbeiter". Unter ihnen war die Sterblichkeit höher als bei allen anderen. Die Arbeitsbedingungen waren diskriminierend und unmenschlich. 261 ausländische Arbeitskräfte, in der Mehrheit Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, kamen zu Tode. Darunter befanden sich auch sechzig Kinder und Kleinkinder.

Weitere Informationen auf: www.voelklinger-huette.org/de/weltkulturererbe/zwangsarbeit

Seit 2014 hat das Völklinger Aktionsbündnis „Stolpersteine Völklingen” vor dem Weltkulturerbe eine Stolperschwelle von Gunter Demnig verlegt.

Ich würde mich freuen, wenn viele LAGE-Mitglieder den Termin wahrnehmen würden.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Frank-Matthias Hofmann, Sprecher der LAG Erinnerungsarbeit im Saarland

LpB Saarland für LAG Erinnerungsarbeit im Saarland