Einmal Theresienstadt und zurück

12. Okt 2022 19:00 – 21:00
  • Vortrag/Diskussion
Homburger Straße 15
Neunkirchen-Wellesweiler 66539

Vortrag von Franz Josef Schäfer in der Stengel-Kirche, Wellesweiler

Der Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur lädt ein:

Vortrag und Lesung von Franz Josef Schäfer: „Einmal Theresienstadt und zurück. Familie Lansch wehrt sich gegen die Nazis“

 

Der Illinger Historiker Franz Josef Schäfer stellt in seinem Vortrag den Musiklehrer Hans Lansch (1906–1990) vor, dem es unter dramatischen Umständen gelang, seine 1942 von Saarbrücken ins KZ Theresienstadt verschleppte jüdische Mutter Karoline auf dem Verhandlungsweg mit der Gestapo-Zentrale in Prag frei zu bekommen. Sie durfte zurückkehren in ihre Wohnung, erlitt dort jedoch bis zum Kriegsende weitere Schikanen der örtlichen Gestapo und stand noch einmal kurz vor dem erneuten Abtransport ins KZ, wovor sie diesmal der beherzte Eingriff ihrer Tochter Gretl Lansch (1908–1990) bewahrte.

Lansch, nach Nazi-Diktion „Mischling ersten Grades“, befand sich als Soldat der deutschen Wehrmacht im Kriegseinsatz und erhielt die Zusage, nach dem „Endsieg“ bei „Frontbewährung“ als „deutschblütig“ anerkannt zu werden und dadurch auch eine Erlaubnis zur Heirat seiner Braut Eleonore zu bekommen. Überliefert ist die Korrespondenz des Brautpaares aus den Kriegsjahren, auf die näher eingegangen wird.

Vorgestellt wird zudem der weitere Werdegang der Geschwister Lansch. Gretl Lansch war bei der Saar-Knappschaft beschäftigt. Hans Lansch, 1976 zum Chormusikdirektor ernannt, war Chorleiter von rund 20 Chören. Von 1948 bis 1972 unterrichtete er Musik am Staatlichen Katholischen Lehrerseminar und am Aufbaugymnasium Lebach, aus dem das Johannes-Kepler-Gymnasium hervorging.

Der Vortrag findet am 12. Oktober 2022 um 19 Uhr in der Stengel-Kirche in 66539 Neunkirchen-Wellesweiler, Homburger Straße 15

Der Eintritt ist frei.

Sachs, Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V.