Seit 2015 führt der Landkreis St. Wendel jährlich eine zentrale Gedenkveranstaltung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus durch: In diesem Jahr am Dienstag, 28. Januar, 18.30 Uhr, in der Aula des Gymnasiums Wendalinum, Schorlemerstraße 28, St. Wendel. „Diese Veranstaltung ist ein wichtiger Mosaikstein unserer Erinnerungskultur im Landkreis St. Wendel, die sich verantwortungsvoll mit der nationalsozialistischen Vergangenheit der Region auseinandersetzt“, sagt Landrat Udo Recktenwald. „Leider ist dies aktueller denn je: Nationalistisches und rassistisches Denken nimmt wieder zu, obwohl wir gehofft hatten, die Lehren aus dem dunklen Kapitel unserer Geschichte gezogen zu haben. Daher ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft gegen diese Grundübel ankämpfen, dass wir nicht vergessen, welche Barbarei einst im deutschen Namen verübt wurde. Unsere Gedenkveranstaltung ist ein Beitrag dazu, Vergessenheit zu verhindern.“
2020 jährt sich zum 80. Mal die so genannte „Wagner-Bürckel-Aktion“, die Deportation von etwa 6.500 Juden aus dem südwestdeutschen Raum in das Internierungslager Gurs. Während der Gedenkveranstaltung wird der aus Niederlinxweiler stammende Historiker Dr. Dieter Wolfanger über „Das Lager Gurs und andere Stationen auf dem Schicksalsweg saarländischer Juden“ referieren. Die Stolperstein-AG der Gemeinschaftsschule Türkismühle stellt ihre zahlreichen Aktivitäten auf dem Gebiet der Erinnerungskultur vor, Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann die Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland. Dieser gehört der Landkreis St. Wendel seit September 2019 an. Moderator der Veranstaltung ist der Historiker Bernhard W. Planz. Musik: Schüler der Kreismusikschule. Der Eintritt ist frei.