„Wenn Sie abziehen, was Politik an ihm ist, bleibt wenig oder nichts“, urteilte Ian Kershaw über Hitler, für Alan Bullock war er ein „Entwurzelter ohne Heim und Familie“ und Joachim Fest behauptete: „Ein Privatleben hatte er nicht.“ Doch damit gingen seine Biografen der Selbstinszenierung Hitlers auf den Leim. Hitler war kein einsamer, unnahbarer Diktator. Seit seinem Aufstieg in der NSDAP scharte er einen loyalen Kreis um sich, der nach der nationalsozialistischen Machtübernahme die Züge eines regelrechten Hofstaats annahm. Er produzierte Vertrauensleute, die Hitler politisch nutzen konnte. Und er stellte eine verschworene Gemeinschaft dar, deren kleinster gemeinsamer Nenner im Antisemitismus bestand. Hier wurde gefeiert, geschmeichelt – und integriert. Doch wer gehörte zu diesem innersten Kreis um Hitler? Welche Funktion erfüllte er? Und wie beeinflusste er das Geschichtsbild nach 1945? Heike B. Görtemaker wird in ihrem Vortrag – auf der Basis bislang unbekannter Quellen – Hitlers privates Umfeld beleuchten und zeigen, wie der Hofstaat Hitler zu dem machte, der er war.