Vortragsreihe, Teil 1: "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland"

7. Okt 2021 18:30 – 20:30
  • Vortrag/Diskussion
KVHS Neunkirchen/Ottweiler und Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS)
Wilhelm-Heinrich-Str. 36
Ottweiler 66564

Die Anfänge jüdischen Lebens am Rhein

Juden sind mit den Römern in unsere Region gekommen. Im Jahr 321 zeugt ein Edikt des Kaisers Konstantin von einer jüdischen Gemeinde in Köln, die bereits seit längerem bestanden haben muss. Allerdings verlieren sich bald die Spuren, bis in der Zeit der Karolinger sich die Zeugnisse wieder mehren und in den sog. SchUM-Städten am Rhein ein blühendes jüdisches Leben mit großer rabbinischer Gelehrsamkeit entsteht.Über die Anfänge jüdischen Lebens in Deutschland ist wenig Sicheres bekannt, immerhin wissen wir aus einem Dokument des römischen Kaisers Konstantin für das Jahr 321 von einer jüdischen Gemeinde in Köln, die damals schon längere Zeit bestanden haben muss. Juden kamen wohl mit den römischen Soldaten nach Deutschland.

Sie ließen sich an wichtigen Handelsstraßen nieder. Neben Köln, das wohl eine kontinuierliche jüdische Präsenz durch die Jahrhunderte aufweist, gehören Metz und Trier zu den frühesten jüdischen Gemeinden. Doch in der bald darauf einsetzenden Völkerwanderung verlieren sich weitgehend alle weiteren Spuren. Erst im 9. Jahrhundert mehren sich wieder die Hinweise. Unter Karl dem Großen wird das Gebiet um Mosel, Rhein und Maas zu einem Wirtschaftszentrum ersten Ranges.

Das Rheinland entwickelte sich ab dem 10. Jahrhundert allmählich zum Zentrum des gesamten Weltjudentums, die Städte Speyer, Worms und Mainz, die sog. SchUM-Städte, die ihre Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe beantragt haben, wurden Zentren höchster jüdischer Gelehrsamkeit und blühenden jüdischen Lebens.

Jochum