Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland wählt neuen Sprecher_innenrat

1. Okt 2020
  • Presseinformation

 

Am Donnerstag, dem 1. Oktober, haben die Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland (LAGE) im Rahmen ihrer zweiten ordentlichen Mitgliederversammlung in der Aula des St. Wendeler Gymnasiums Wendalinum turnusgemäß ihren neuen Sprecher_innenrat gewählt.

Folgende Personen vertreten künftig die neun Bildungs- und Gesellschaftsbereiche der LAGE:

  • Außerschulische Bildung: Jörn Didas (Adolf-Bender-Zentrum e.V.)
  • Historische Vereine: Prof. Dr. Joachim Conrad (Historischer Verein für die Saargegend)
  • Jugendarbeit: Hannah Meuler (Landesjugendring Saar e.V.)
  • Museen: Sabine Geith (Saarländischer Museumsverband e.V.)
  • Religionsgemeinschaften: Frank-Matthias Hofmann (Evangelisches Büro Saarland)
  • Schulische Bildung:  Christian Heib (Ludwigsgymnasium Saarbrücken)
  • Städte und Gemeinden: Patrik H. Feltes (Gemeinde Wadgassen)
  • Wissenschaft: Dr. Frank Hirsch (Arbeitskammer des Saarlandes/Dokumentationszentrum)
  • Zivilgesellschaft: Dr. Burkhard Jellonnek (Initiative Neue Bremm)

Vor der Wahl zum neuen Sprecher_innenrat haben der scheidende Sprecher_innenrat sowie die Arbeitsgruppen „Jugendorientierte Vermittlung und Internet“ und „Erinnerungsarbeit und Schule“ ihre Abschlussberichte vorgelegt.

LAGE-Sprecher Kirchenrat Hofmann blickte auf zwei ereignis- und ergebnisreiche Jahre zurück: „In den ersten beiden Jahren ihres Bestehens hat die Landesarbeitsgemeinschaft nicht nur ihre Netzwerk- und Informationsstruktur in Form einer modernen Internetplattform und eines analogen wie digitalen Newsletter-Service konsequent ausgebaut. Sie hat auch bei gemeinsamen inhaltlichen Angeboten viele wichtige Impulse gesetzt, beispielsweise im Rahmen von historisch bedeutsamen Jahresthemen: 2018 beim Gedenkgang durch das jüdische Saarbrücken anlässlich der 80. Wiederkehr der Pogromnacht vom 9. November 1938 mit über 1.000 Teilnehmenden, 2019 bei einer Exkursion zu Gedenkstätten des Westwalls sowie 2020 beim Erinnern an die 80. Wiederkehr der Deportation der saarländischen Juden nach Gurs und beim Erinnern an die Schicksale der nach Gurs deportierten Sinti und Roma und der in Gurs inhaftierten Spanienkämpfer.“

„Die LAG Erinnerungsarbeit konnte bereits in den ersten beiden Jahren viel zur Vernetzung jugendorientierter Projekte beitragen. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Jahren weiter gemeinsam daran zu arbeiten, die Erinnerungsarbeit im Saarland, gerade für junge Menschen, ansprechend zu gestalten und neue kreative Ideen zu entwickeln. Auch die Weiterentwicklung unseres Newsletters ist für unsere AG in den kommenden Jahren ein wichtiges Thema, damit wir unseren Mitgliedern eine noch attraktivere Plattform bieten können, erfolgreichen Veranstaltungen und Projekten mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen“, hielt die Sprecherin der AG „Jugendorientierte Vermittlung und Internet“, Hannah Meuler vom Landesjugendring Saar, fest.

 Als Sprecher der AG "Schule und Erinnerungsarbeit" berichtete Dr. Burkhard Jellonnek vom erfolgreichen Start der APP "Orte der Erinnerung", die seit vier Wochen über IOS- und Android-Geräte aufrufbar ist und für Schulklassen, Jugendgruppen wie Einzelnutzer_innen eine Route zu insgesamt zehn Saarbrücker Erinnerungsorten zur Verfolgung in der NS-Zeit zur Verfügung stellt. Erarbeitet wurde die vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) finanzierte und von der EUROKEY Software GmbH realisierte, GPS geführte APP von Frau Dr. Sabine Graf (Landeszentrale für politische Bildung), Dr. Burkhard Jellonnek (LPM), Dr. Eva Kell und Fabian Müller (Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel), die auch für die in Vorbereitung befindliche Handreichung des Ministeriums für Bildung und Kultur zu den Erinnerungsorten im Saarland wie der Grenzregion verantwortlich zeichnen. Hier erhalten in erster Linie Schulklassen Hinweise auf Erinnerungsorte zu vielen Opfergruppen des NS-Systems in allen saarländischen Landkreisen.

Die LAGE arbeitet inhaltlich und organisatorisch unabhängig und eigenverantwortlich. Ihr gehören mittlerweile über 100 Institutionen, Initiativen, Vereine, Gruppen und Einzelpersonen aus neun Bildungs- und Gesellschaftsbereichen an. Die LAGE fördert den fachlichen Austausch zwischen ihren Mitgliedern und die Weiterentwicklung von erinnerungspädagogischen und dokumentationstechnischen Ansätzen. Auf ihrer Internetplattform www.erinnerungsarbeit-saarland.de informiert sie die Öffentlichkeit über aktuelle Veranstaltungen und Projekte sowie über die vielfältigen dauerhaften Aktivitäten und Angebote ihrer Mitglieder. Die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes unterstützt in ihrer Funktion als Koordinierungsstelle der LAGE die Arbeit des Sprecher_innenrates.