Am 15. April 2015 beschloss das Europäische Parlament mit einer großen Mehrheit den 2. August als Europäischen Holocaust-Gedenktag für die ermordeten Sinti und Roma. An diesem Tag wird der Sinti und Roma gedacht, die durch die Nationalsozialisten und ihre Verbündeten verfolgt und in NS-Konzentrationslagern ermordet wurden.
Die Nationalsozialisten verschleppten von März 1943 bis Juli 1944 23.000 Roma und Sinti aus elf Ländern Europas nach Auschwitz. Nahezu alle fanden dort den Tod. Am 2. August 1944 wurden die im Lagerabschnitt B II e des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau verbliebenen 2.900 Sinti und Roma auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes ermordet. Ein vorangegangener Versuch, 6.000 Roma und Sinti in die Gaskammern zu bringen, scheiterte am 16. Mai 1944 am Widerstand der Häftlinge.
In den darauf folgenden Wochen wurden 3.000 der an dem Aufstand beteiligten Häftlinge bei Selektionen von den SS-Ärzten als „noch arbeitsfähig“ eingestuft und zur Sklavenarbeit in andere Konzentrationslager im Reichsgebiet verschleppt, nach Buchenwald, Mauthausen, Ravensbrück, Sachsenhausen und Dachau.
Zurück in Auschwitz blieben 2.900 Roma und Sinti, überwiegend Kinder, deren Mütter und alte Menschen. Die SS brachte sie in der Nacht vom 2. auf den 3. August in die Gaskammern und verbrannte die Leichen in einer Grube neben dem Krematorium V.
Der Landesverband der Sinti und Roma Saarland gedenkt den ermordeten Sinti und Roma am Sonntag, dem 2. August um 14 Uhr auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm mit einer Kranzniederlegung am ehemaligen Löschteich des Lagers.
Es sprechen:
Diana Bastian, Vorsitzende des Landesverbandes der Sinti und Roma Saarland
Uwe Conradt, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken