Mitglieder der LAG haben sich in der AG Schule und Erinnerungsarbeit zusammengeschlossen. Ihr gehören unter anderem das Landesinstitut für Pädagogik und Medien(LPM), das Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung (ILF), das Historische Institut der Universität des Saarlandes, das Adolf-Bender-Zentrum, der Landesverband Saarland der Sinti und Roma an. Gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung an der Universität des Saarlandes sowie der Landeszentrale für politische Bildung als Koordinierungsstelle der LAG Erinnerungsarbeit wurde die Veranstaltung geplant und durchgeführt.
Der Titel der Tagung „Erinnern ohne Zeugen. Perspektiven einer lebendigen Erinnerungskultur“ verweist auf eine, die Erinnerungsarbeit herausfordernde Tatsache: auf die allmählich kleiner werdende Zahl der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der NS-Zeit und die gleichzeitig steigende Zahl derer, die keine persönliche Erinnerung an diese Zeit haben.
Bildungsstaatssekretärin Christine Streichert-Clivot betont „Die Erinnerung an die vom NS-Regime begangenen Menschheitsverbrechen ist bei uns Staatsräson. Wie aber können wir Erinnerungsarbeit ausgestalten, wenn es immer weniger Zeitzeugen gibt? Gefragt sind Aktivitäten bei der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte. Dafür steht die LAG Erinnerungsarbeit im Saarland: Die ihr angeschlossenen Institutionen, Vereine und Initiativen repräsentieren in ihrer Verbindung von Wissenschaft, schulischer wie außerschulischer Bildung angewandte Geschichte. Der „Tag der Erinnerungskultur“ als Initiative der LAG Erinnerungsarbeit im Saarland setzt einen programmatischen Akzent für die künftige Arbeit.“
Mit Martin Lücke, Professor für Didaktik der Geschichte an der FU Berlin als Hauptreferenten ist einer der profiliertesten und wichtigsten Geschichtsdidaktiker in Deutschland zu Gast. Seine 2018 gemeinsam mit Irmgard Zündorf vorgelegte „Einführung in die Public History“ ist ein Standardwerk für alle, die interdisziplinär arbeiten, wenn es um das Thema Erinnerung oder besser Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geht.
„Public History“, frei übersetzt mit „öffentliche oder angewandte Geschichte“ umfasst ein ganzes Spektrum von Aktivitäten bei der Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte.
Den Vortrag ergänzen drei Workshops. Professor Lücke beschäftigt sich in seinem Workshop mit Formen des historischen Lernens zum Thema der Verfolgung und Diskriminierung der Homosexuellen in der NS-Zeit. Das Adolf-Bender-Zentrum bietet einen Workshop zu rechtsextremen Strategien im Internet. Der Workshop des Landesverbandes der Sinti und Roma nimmt sich der Verfolgung der Sinti und Roma in der NS-Zeit vor dem Hintergrund von bestehenden Vorurteilen gegen deren Angehörige an.
Die Veranstaltung begleiten Präsentationen der Aktivitäten des Landesjugendrings Saar, des Adolf-Bender-Zentrums und der Landeszentrale für politische Bildung im Bereich Erinnerungsarbeit.
Kontakt:
Koordinierungsstelle LAG Erinnerungsarbeit im Saarland/Landeszentrale für politische Bildung
Dr. Sabine Graf
Telefon: 06897-7908-193