Adolf Bender – Der Moorsoldaten-Zyklus

Die von Adolf Bender geschaffene Bilderfolge ist eine künstlerische Verarbeitung seines Schicksals als Häftling in einem frühen Konzentrationslager

Foto: Adolf Bender Zentrum

Kontext

Der Maler Adolf Bender (1903-1997) war in den Jahren 1933 bis 1936 in den Konzentrationslagern Börgermoor und Esterwegen inhaftiert. Dort musste er mit anderen Häftlingen Torfstechen, wodurch der Name "Moorsoldaten" entstand. Nach seiner Entlassung wurde Adolf Bender zur Wehrmacht eingezogen und in Griechenland und Luxemburg eingesetzt. Nach Kriegsende ließ er sich in St. Wendel nieder.

Adolf Bender verarbeitete in den 1960er- und 1970er Jahren seine Haft in den Konzentrationslagern in dem "Moorsoldaten-Zyklus". Die Bilderfolge ermöglicht zusammen mit dem gleichnamigen Lied, das die Häftlinge des KZ Börgermoor überliefert haben, Bezüge zur Gegenwart.

Auf den Wunsch von Adolf Bender wurde in St. Wendel ein Erinnerungs- und Lernort, das Adolf-Bender-Zentrum aufgebaut, das sich mit Erinnerungsarbeit, Demokratie- und Menschenrechtsbildung befasst.

Schwerpunkt

Frühe Konzentrationslager, Kunst als Zeugnis des Terrors, künstlerische Verarbeitung eines Opferschicksals

Dauer

Angebote je nach Zielgruppe von zwei bis fünf Schulstunden.

Zielgruppe

Schulen ab Klassenstufe 9, weitere Jugend- und Erwachsenengruppen

Kosten

Die Angebote sind kostenlos

Öffnungszeiten

Nach vorheriger Vereinbarung


Kontakt

Adolf-Bender-Zentrum e.V.
Gymnasialstraße 5
66606 St. Wendel
Fon: 06851-80 82 79-0
Fax: 06852-80 82 79-9


Erreichbarkeit

Das Adolf-Bender-Zentrum ist vom Bahnhof St. Wendel aus fußläufig in zirka fünf Minuten erreichbar.


Anfahrt

Mit dem Vlexx Richtung Mainz von Saarbrücken aus über Neunkirchen/Saar.


Didaktisches Angebot

  • Geführter Rundgang durch die Ausstellung.
  • Schreibwerkstatt zum Moorsoldaten-Zyklus: Nach einer kurzen Führung durch die Ausstellung schreiben die Jugendlichen ihre Gedanken zu einem Gemälde des Zyklus in selbst gewählter Form auf. Zum Abschluss können die Ergebnisse vorgestellt werden.
  • Betreute Quellenarbeit zum Leben des Künstlers und weiterer Personen aus seinem Umfeld
  • Es bietet sich, Adolf Bender im Kontext der Behandlung des frü­hen Nationalsozialismus (z. B. Emslandlager) zu thematisieren.
  • Durch die zahlreichen Versionen des Moorsoldatenliedes (u. a. durch Pete Seeger, The Dubliners, Hannes Wader, Die Toten Hosen) lässt sich ein Gegenwartsbezug anschaulich erarbeiten.
  • Es bietet sich durch fächerverbindendes Arbeiten mit Bildende Kunst oder Musik an.
  • Zu Adolf Bender und seinen Werken stehen mehrere Bücher zur Verfügung, die über das Adolf-Bender-Zentrum bezogen werden können.
  • Vor Ort ist auch eine Verknüpfung mit dem Schicksal der Wider­standskämpferin Änne Meier möglich.

Hinweise und Möglichkeiten

  • Das Adolf-Bender-Zentrum verleiht mehrere Ausstellungen zu verschiedenen Themen im Bereich Nationalsozialismus und Erinnerungsarbeit sowie weiteren Bereichen der politischen Bil­dung, z. B. Menschenrechte sowie Rechtsextremismus.
  • Die „Sieben Orte gegen das Vergessen im Sankt Wendeler Land“ informieren über die Schicksale von weiteren im Nationalsozia­lismus verfolgten Menschen in der Region. An jedem der sieben Orte wurde ein Platz von vier x vier Metern mit zwei Bänken er­richtet, auf denen man verweilen kann. Außerdem gibt es eine Stelltafel/Stele, auf der stellvertretend für alle im Nationalsozia­lismus verfolgten Menschen vor Ort kurz die Lebensgeschichte einer Person dargestellt wird. Begleitend stehen eine Informati­onsbroschüre sowie eine Filmdokumentation („Erinnern – Damit es nicht vergessen wird“, zu finden auf dem Youtube-Kanal des Adolf-Bender-Zentrums) zur Verfügung.
  • Das Adolf-Bender-Zentrum hat zudem Filme zu den Zeitzeugen Horst Bernard und Alex Deutsch entwickelt und hält dazu auch didaktische Angebote bereit.
  • Weitere Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Fachkräf­te lassen sich jeweils aktuell der Homepage des Adolf-Bender-Zentrums entnehmen: www.adolf-bender.de

                         


YouTube

https://www.youtube.com/watch?v=1MONfJdA2J8