Im Rahmen von "Orte gegen das Vergessen" wurden im Landkreis St.Wendel an 7 unterschiedlichen Orten Plätze mit Bänken und Informationstafeln geschaffen, die an das in Vergessenheit geratene jüdische Leben erinnern und darüber informieren.
An jedem der sieben Orte wurde ein Platz von vier x vier Metern mit zwei Bänken errichtet, auf denen man verweilen kann. Außerdem gibt es eine Stelltafel/Stele, auf der stellvertretend für alle im Nationalsozialismus verfolgten Menschen vor Ort kurz die Lebensgeschichte einer Person dargestellt wird.
Angeboten werden Informationsveranstaltungen und Besuche an den jeweiligen Orten sowie die pädagogische Arbeit zum jüdischen Leben vor Ort. Begleitend stehen eine Informationsbroschüre sowie eine Filmdokumentation ("Erinnern - Damit es nicht vergessen wird", zu finden auf dem youtube-Kanal des Adolf-Bender-Zentrums) zur Verfügung.
Das Adolf-Bender-Zentrum, das 1985 in St. Wendel gegründet wurde, ist ein anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe, der in der politischen Bildungsarbeit aktiv ist. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten des Zentrums gehören neben Demokratie- und Menschenrechtsbildung, die Erinnerungsarbeit sowie die Beratung und nachhaltige Förderung zivilgesellschaftlicher Strukturen - gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Namensgeber des Zentrums ist der St. Wendeler Maler Adolf Bender (1903–1997). Bender war Demokrat, Antifaschist und Pazifist, was ihm in der Nazi-Zeit Verfolgung und zeitweise Internierungen in den Konzentrationslagern Börgermoor und Esterwegen einbrachte. Nach dem Krieg erzählte er lange Zeit als Zeitzeuge Schulklassen und Jugendgruppen von seinen Erfahrungen. In seiner Bilderserie "Moorsoldatenzyklus", die als Dauerausstellung im Haus zu sehen ist, verarbeitete er seine Erlebnisse.
Erinnerungsarbeit Erwachsenenbildung Schulische Bildung Jugendarbeit Museum
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