Die aej saar bietet in ihrem Bildungsprogramm Studienfahrten zum ehemaligen SS-Sonderlager / KZ Hinzert für Jugendgruppen und Schulklassen an.
Die Führung durch das Museum und die Gedenkstätte dauert ca. drei Stunden. Dazu stehen uns erfahrene Referierende zur Verfügung.
Erinnerungsort mit europäischer Dimension
Nähert man sich von Trier auf dem Weg nach Hermeskeil oder über die Autobahn A1 bei Reinsfeld dem Hunsrückdorf Hinzert, weisen Schilder auf einen besonderen historischen Ort hin. Es wird angezeigt, dass sich hier eine Gedenkstätte befindet.
Fährt man diesen Wegweisern nach, stellt man bei der Ankunft fest, dass man an einem Friedhof und an einem modernen Haus angekommen ist, die beide an ein ehemaliges nationalsozialistisches Konzentrationslager erinnern. Man ahnt kaum, sofern man sich vorher nicht erkundigt hat, dass an diesem historischen Ort zwischen 1939 und 1945 mehr als 13.000 Männer aus über 20 Ländern inhaftiert waren.
Man kommt beim Blick in die landschaftliche Idylle zunächst nicht auf den Gedanken, dass diese Gefangenen hier von der SS misshandelt, zu unmenschlicher Arbeit gezwungen und in vielen Fällen grausam getötet worden sind.
Geschichte des Lagers
Das SS-Sonderlager / KZ Hinzert bestand in den Jahren 1939 bis 1945. Es wurde ursprünglich als Polizeihaftlager, dann als „Arbeitserziehungslager“ für am Westwall eingesetzte, im nationalsozialistischen Sinne straffällig gewordene Arbeiter der Organisation Todt (OT) errichtet.
Während des Zweiten Weltkrieges entwickelte es sich zu einem Konzentrationslager für Deportierte aus zahlreichen von der Wehrmacht besetzten Ländern. Aufgrund der verschiedenen Sonderfunktionen, die dem Lager im Laufe der Zeit übertragen wurden, blieb es bei der Bezeichnung „SS-Sonderlager“, obwohl es vom Reichswirtschaftsverwaltungshauptamt ab 1942 wie ein Konzentrationslager geführt wurde.
Insgesamt mussten in den sechs Jahren des Bestehens mehr als 13.000 Männer im Lager unter dem Terror der SS leiden.
Die Häftlinge
Unter dem Vorwurf mangelnder Arbeitsdisziplin oder „asozialen Verhaltens“ wurden ab 1939 zunächst deutsche Arbeiter, die am „Westwall“ oder später in verschiedenen Betrieben zwangsverpflichtet arbeiten mussten, in das Lager eingewiesen. Sie sollten dort im Sinne der Nationalsozialisten „umerzogen“ werden. Als „Arbeitserziehungslager“ fungierte das Lager in Hinzert aber nicht nur für deutsche Arbeiter, sondern während des Krieges auch für Zwangsarbeiter aus den besetzten Ländern. Nach dem Waffenstillstandsabkommen 1940 kamen Deutsche, aber auch Ausländer, die in der französischen Fremdenlegion gedient hatten, hinzu. So wurden z.B. 437 Fremdenlegionäre aus dem Internierungslager Fréjus im Juli 1941 nach Hinzert überführt.
Große Häftlingsgruppen kamen vor allem aus Luxemburg. Die meisten Widerstandskämpfer dieses Landes ließ die Gestapo im nahe gelegenen Lager Hinzert einsperren.
Umfangreiche Transporte von Häftlingen kamen auch aus Frankreich, Polen und der Sowjetunion in Hinzert an.
Termine: nach Absprache
Abfahrt und Rückkehr nach Vereinbarung!
Kosten: nach Vereinbarung (abhängig von Teilehmendenzahl)
Leitung: Rainer Trappmann
Leistung: Fahrt im Bus, Führung durch Mitarbeitende der Gedenkstätte
Kontakt Axel Brück: 01622557096 oder über die aej saar (www.aej-saar.de)
Die aej saar bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen Vertretung in politischen und kirchlichen Gremien, Juleica-Kurse, interkulturelle Bildung, Gedenkstättenpädagogik, Kreativseminare, Medienpädagogik und Orientierung in Glaubensfragen.
Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend an der Saar (AEJ-Saar) ist beim Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport, in Saarbrücken als Träger der freien Jugendhilfe registriert.
Erinnerungsarbeit Jugendarbeit Religionsgemeinschaft
redaktionell verantwortlich: Kopmeier (wkopmeier)