Die Ausstellung „Gurs 1940“ thematisiert die Verschleppung der jüdischen Bevölkerung aus Baden und aus Teilen des heutigen Rheinland-Pfalz und des Saarlands nach Südfrankreich. Die Nationalsozialisten deportierten über 6.500 Menschen in das Lager Gurs am Rand der Pyrenäen. Viele starben dort bald nach der Ankunft oder auf dem Weg dorthin. Die Nationalsozialisten ermordeten seit Sommer 1942 die überlebenden Internierten in den Vernichtungslagern Osteuropas. Die Deportationen vom 22. Oktober 1940 werden als ein Testlauf für die nachfolgenden massenhaften Verschleppungen gesehen, wie sie in der sogenannten Wannsee-Konferenz am 20 Januar 1942 organisiert worden sind.
Im Saarland waren davon 134 Menschen zwischen zwei und 88 Jahren aus allen Städten und Gemeinden zwischen Homburg und Merzig, Saarwellingen und Tholey betroffen. Die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes stellt aus diesem Grund allen Landkreisen sowie dem Regionalverband Saarbrücken jeweils eine Ausführung der Ausstellung kostenlos und zum dauerhaften Verbleib zur Verfügung. Damit besteht die Möglichkeit, für für Schulen, Vereine, Initiativen die Ausstellung auszuleihen.
Die Ausstellung zeigt auf 29 Tafeln im für in Schulen, Bildungseinrichtungen und öffentliche Gebäude verwendbaren Format DIN A1, wie die Jüdinnen und Juden vertrieben wurden, wie die örtliche Bevölkerung sich verhielt, was die Deportierten in Südfrankreich erwartete und wie die Verbrechen in der Nachkriegszeit aufgearbeitet wurden. Die Ausstellung wurde von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin erstellt. Auftraggebende sind die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie die Arbeitsgemeinschaft der badischen Städte und des Bezirksverbands Pfalz zu Unterhalt und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs.
Das Projekt in deutscher und französischer Sprache wird vom Auswärtigen Amt unterstützt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft übernommen. „Gurs 1940“ wurde am 7. April 2021 in der Französischen Botschaft digital eröffnet.
Es ist anschließend in zahlreichen Städten im Südwesten Deutschlands sowie in Frankreich zu sehen. Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich auf www.gurs1940.de sowie auf der Internetseite der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes unter https://gurs.saarland
Auf dem Youtube-Kanal der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes sind die Videogrußbotschaften der Gastgeber*innen aus dem Saarland, Vorträge zum Thema und die Videoeinführung des Kurators der Ausstellung „Gurs 1940“, Dr. Christoph Kreutzmüller abrufbar.
Die Ausstellung ist bei den saarländischen Landkreisen sowie der VHS im Regionalverband Saarbrücken kostenlos auszuleihen.
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