LAGE Statement

  • Stellungnahme

Zustimmung zur Überarbeitung der Gedenkstättenkonzeption

Liebe Mitstreitende in der Erinnerungsarbeit im Saarland,
seid herzlich gegrüßt.
Gerne gebe ich an dieser Stelle einen kurzen Kommentar zur unten stehenden Meldung:
Die Erstellung einer komplett neuen Gedenkstättenkonzeption mit der Festschreibung der bzw. dem Festhalten (an) der bisher praktizierten Singularität der Shoah und den Folgen für die Erinnerungsarbeit in Deutschland ist eindeutig und freudig zu begrüßen. Damit hat das lange währende, verwirrende Hin und Her auf Bundesebene, das die vormalige Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung, Claudia Roth zu verantworten hatte, an dem auch unser Bundesverband leider und leidend mit zu tun hatte, ein Ende. Auch wir sehen die bisherigen Bemühungen um ein neues Konzept als gescheitert an.
Die Vermischung dreier unterschiedlicher Themen (NS-Zeit, DDR-Unrecht, Kolonialismus) bewährte sich nicht, jedes sollte in seiner tragischen Eigenheit gesehen und bearbeitet werden in der Erinnerungskultur. Der Verband der Gedenkstätten e.V./FORUM (VGDF), dem die LAG Erinnerungsarbeit im Saarland angehört, hat auf Bundesebene versucht, dagegen zusteuern. Er musste sich letzten Endes aber damit zufriedengeben, um Schlimmeres abzuwenden. Die für die NS-Aufarbeitung zur Verfügung stehenden Mittel wären nach dem alten Entwurf letztendlich durch Drei geteilt worden. Dass die NS-Zeit für uns Priorität hat und vor allem aufzuarbeiten ist, ist in den Leitlinien der LAGE Saarland niedergelegt. Von daher ein uneingeschränktes „Ja“ zu den Plänen des neue Kultur-Staatsministers.

Herzliche Grüße
Frank-Matthias Hofmann
Sprecher der LAG Erinnerungsarbeit im Saarland (LAGE)

 

Weimer kündigt neues Gedenkstättenkonzept an

Der Kulturstaatsminister strebt eine klare Haltung in der Erinnerungskultur an. Dazu gehört seinen Worten zufolge, "dass der Holocaust in seiner Singularität gesehen wird".

Köln (epd). Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hat ein neues Konzept zur Erinnerungskultur und zu den NS-Gedenkstätten angekündigt. Das Konzept der alten Regierung sei gescheitert, sagte er im Interview der Woche des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt wird. Es gehöre "zur Integrität unserer Republik, dass der Holocaust in seiner Singularität gesehen wird". Das Erinnerungskonzept der alten Regierung sei gescheitert, "weil man da eben Kolonialismus und das andere Gedenken halt in eins geschrieben hat. Das werde ich ändern."
Er werde das Konzept umschreiben und im Herbst vorlegen, um zu einer vollkommen klaren Haltung in der Erinnerungskultur zurückzukehren, kündigte Weimer an. Es gehe darum, "dass wir die Dinge nicht verwischen, dass wir keine Relativitäten schaffen, dass wir etwas nicht verharmlosen, was war", unterstrich der frühere Publizist und "Cicero"-Gründer.

 

Hofmann, LAGE Saarland