Auf den Tag vor 80 Jahren wurden die beiden erst 19-jährigen Soldaten Helmut Langer und Wilhelm Küpper um genau 19.07 Uhr im Steinbruch von Köllerbach durch Erschießen hingerichtet ...
Eine wahrlich toxische Geschichte! Es geht ums Erinnern an eine schreckliche Mordtat an zwei blutjungen, hoffnungslos vom Kriegsgeschehen überforderten Soldaten in den letzten Kriegstagen in Köllerbach. 0b sie im Februar 1945 wirklich desertieren wollten, wussten am Ende die beiden befreundeten 21-jährigen Soldaten Helmut Langer und Wilhelm Küpper selber nicht. Bloß weg vor den Phosphor-Bomben der Amerikaner auf den Spicherer Höhen - hin zu ihrer in Köllerbach stationierten 347. Infanteriedivision. Unglücklicherweise fielen sie auf der Ritterstrasse den sogenannten „Kettenhunden“ der Feldpolizei in die Hände. Bis auf den heutigen Tag, und es ist genau 80 Jahre her, hat man nicht einmal das Urteil eines Kriegsrichters und seiner zwei Beisitzer gefunden. So blieben am Ende auch die beiden Angeklagten ahnungslos. Unmenschlicher geht es nicht: Man zwang sie auf dem Köllerbacher Friedhof, ihre eigenen Gräber auszuheben, knöpfte Ihnen die Uniformen ab und schickte sie, entwürdigend nur mit Unterwäsche bekleidet, vor dem Transporter auf einen Todesmarsch zum stillgelegten Steinbruch. Dort wartete schon das Erschießungskommando!
Dank der nicht zuletzt auch finanziellen Unterstützung der Firma Folz Gleitlagertechnik konnte den beiden Soldaten nun ein Mahnmal an der Köllerbacher Martinskirche gesetzt worden. Im Keller der evangelischen Kirche hatten sie ihre letzten Stunden verbracht. Weit über 150 Besucher bei der von Pfarrer Prof. Joachim Conrad und Diakon Reimund Franz geistlich umrahmten Gedenkstunde sind ein sprechender Beleg für die Bedeutung der erfolgreichen Erinnerungsarbeit der Projektgruppe um Franz Folz, Alban Dörr und Martin Schmidt.
Mehr Informationen zur Bürgerinitiative "Erinnerungsarbeit Püttlingen" und dem Stolpersteinprojekt:
https://www.puettlingen.de/leben-wohnen/erinnerungsarbeit-puettlingen-stolpersteine