Sehr geehrte Damen und Herren,
wir laden Sie herzlich zur Gedenkveranstaltung „Schnuckenack Reinhardt – Ein Wahrzeichen der Sinti-Kultur in Deutschland“ ein.
Die Gedenkveranstaltung findet in Kooperation mit dem saarländischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Saarland statt. Die Gedenkfeier wird vom Torino Reinhardt-Ensemble musikalisch begleitet. Torino Reinhardt ist der jüngste Sohn des Jazzmusikers Schnuckenack Reinhardt. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung findet ein Zeitzeugengespräch mit Torino Reinhardt und zwei Weggefährten von Schnuckenack Reinhardt statt.
Der in der Nähe von Bad Kreuznach geborene Schnuckenack Reinhardt gehörte zu den bekanntesten Sinti-Musikern Deutschlands im 20. Jahrhundert. Er war ein deutscher Sinto, Jazzmusiker, Komponist und Interpret. Sein virtuoses Geigenspiel prägt Folklore und Swing bis heute. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden er und seine Familie nach Polen verschleppt. Die Familie tarnte sich dort als ungarische-deutsche Wandermusiker, um zu überleben. In ständiger Gefahr lebend entging Schnuckenack Reinhardt mehrmals Mordaktionen der SS. Er hielt sich daher bis zur Befreiung versteckt und kehrte nach Kriegsende nach Deutschland zurück. In den Nachkriegsjahren engagierte ihn die 7. US-Armee als Unterhaltungsmusiker. Mit seinem eigenen Quintett trat er ab 1967 auf und feierte in den folgenden Jahrzehnten nationale wie internationale Erfolge. Diese von ihm gegründete Formation, die auf einen Schlagzeuger verzichtete, war stilbildend für viele nachfolgende Formationen des Sinti-Jazz. Schnuckenack Reinhard lebte von 1982 bis zu seinem Tod im Jahre 2006 in St. Leon-Rot bei Heidelberg. Er wurde in Neustadt/Weinstraße beigesetzt.
Die Veranstaltung findet am 14. November 2024 um 18:00 Uhr im Filmhaus Saarbrücken, Mainzer Str. 8, 66111 Saarbrücken statt.
Im Anschluss laden wir Sie herzlich zu einem Umtrunk ein.