App: „Orte der Erinnerung"(OdE) zu Orten der NS-Geschichte in Saarbrücken


Ein Tourenbegleiter zu Saarbrücker Orten der Verfolgung, Ausgrenzung und Widerstand in der Zeit des Nationalsozialismus will die App „Orte der Erinnerung“ sein, die am 3. September 2020 als Gemeinschaftsprojekt des Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes mit der LAG Erinnerungsarbeit im Saarland der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Besonders Schulklassen, Jugendgruppen, aber auch historisch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen angesprochen werden.

Zehn Stationen zwischen Hauptbahnhof, Bahnhofstraße, Rathaus, Staatstheater und Saarbrücker Schloss werfen ihre Schlaglichter auf die NS-Zeit an der Saar.

Die über Die über iOS- und Android-Geräte kostenlos aufzurufende App informiert über Orte, an denen sich Oppositionelle aus dem Saargebiet mit Politikerinnen, Gewerkschaftern und Journalistinnen trafen, die nach der NS-Machtergreifung in das damals noch freie Saargebiet geflohen waren. Die App führt zur Pension der Mitgründerin der Arbeiterwohlfahrt, Marie Juchacz in der Bahnhofstraße 95, gleichzeitig Platz auch für einen Stolperstein für die ebenfalls in Saarbrücken Unterschlupf findende Widerstandskämpferin Johanna Kirchner. Zu damaligen Geschäften wie das „Kaufhaus für Putz und Modewaren“ von S.A. Israel oder das Textilkaufhaus Bamberger & Hertz eines Leo Oppenheimer, Vater des auch heute noch berühmten Filmemachers Max Ophüls. Weiter geht’s zum Rabbiner Rülf-Platz oder zum Willi-Graf-Ufer, Stätten des Gedenkens an wichtige Ehrenbürger Saarbrückens.

Fehlen darf auch das damalige „Gautheater“ nicht, 1938 in Anwesenheit Hitlers und Goebbels als vermeintliches „Geschenk des Führers“ für die erfolgreiche Saar-Abstimmung am 13. Januar 1935 übergeben. Bewusst unsichtbar ist hingegen das gleichnamige Mahnmal auf dem Schlossplatz, 1993 gestaltet von dem Konzeptkünstler Jochen Gerz (Paris). Im ehemaligen Saarbrücker Schloss war von 1935 bis 1945 die Zentrale der Geheimen Staatspolizei untergebracht. Orte der Folter waren die im Keller bis heute erhaltenen Arrestzellen, meistens der Auftakt zur Verlegung der Gefangenen in das „Gestapo-Lager Neue Bremm“. Schlusspunkt der Route ist die Dauerausstellung „Zehn statt tausend Jahre“ im Historischen Museum Saar.

Die vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien finanzierte und von der EUROKEY Software GmbH entwickelte App wurde von einer Arbeitsgruppe der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit um Dr. Sabine Graf (Landeszentrale für politische Bildung) verantwortlich für die Erstellung und die Redaktion der Texte, Dr. Burkhard Jellonnek (LPM), Dr. Eva Kell (Universität des Saarlandes) und Fabian Müller (Adolf-Bender-Zentrum), verantwortlich für die Erstellung der Koordinaten sowie der Schnitzeljagdfragen erarbeitet. Speziell für jüngere Nutzer*innen wurde auch eine attraktive Schnitzeljagd eingebaut.

 

Zielgruppen

  • Jugendliche (14 - 17 Jahre)
  • Junge Erwachsene (18-27 Jahre)
  • Erwachsene
  • Lehrer_innen
  • Pädagogische Fachkräfte
  • Akteur_innen Erinnerungsarbeit

Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland (LAGE)


Anschrift





     


redaktionell verantwortlich: Hofmann (fhofmann)


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