KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.

1998 wurde eine erste Gedenkstätte im Anbau der Clemens-Brentano-Grundschule von Neckarelz eröffnet. In der ehemaligen Volksschule ware  Hauptgebäude des Lagers „Neckarelz Iuntergebracht, das ein Außenlager des Konzentrationslager Natzweiler war. Von dort mussten die Häftlinge in unterirdischen Stollen bei Obrigheim Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion leisten. 2011 entstand ein Neubau der Gedenkstätte als Anbau der heutigen Clemens-Brentano-Schule. Dort sind museal und pädagogisch aufbereitete Modelle der Anlage, Fundstücke von Häftlingen und Einrichtung sowie Zeitdokumente zu sehen. Zu den neuen Ausstellungsstücken gehören auch ein Flugzeugmotor von der Art, wie sie von den Häftlingen in den Stollen montiert werden sollten und ein Nachbau eines beim Stollenausbau verwendeten Lorentyps.

Foto: Dorothee Roos

Foto: KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V.

Foto: KZ-Gedenkstätte Neckarelz e.V./Tim Krieger

Kontext

Das Konzentrationslager Neckarelz war von März 1944 bis März 1945ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof. Infolge der Luftangriffe durch die Alliierten wurde die Rüstungsproduktion in unterirdische Tunnel und Stollen verlegt. Die größte deutsche Fabrik für Flugzeugmotoren, die Daimler-Benz-Werke Genshagen wurden aus diesem Grund aus Ludwigsfelde in Brandenburg in die Gipsstollen bei Obrigheim verlegt. Das Vorhaben trug die Tarnnamen „Goldfisch“ und „Brasse“. Für das Häftlingslager wurde die Volksschule Neckarelz genutzt. Im November 1944 wurde das im heutigen Frankreich liegende Konzentrationslager Natzweiler-Struthof  nominell nach Neckarelz verlegt. Das hieß, die Kommandantur und die Verwaltung wurden aufgrund der Frankreich befreienden Westalliierten ins Neckartal verlegt.

10.000 KZ-Häftlinge mussten dies unterirdische Fabrik in dem Stollen ab März 1944 einrichten und ab September 1944 dort unter elenden  Bedingungen Schwerstarbeit leisten. Neckarelz gehört mit dem KZ Neckargartbach, Neckargerach Asbach zu den sogenannten „Neckarlagern“. Der 2,5 Kilometer(Dauer 45 Minuten) lange Geschichtslehrpfad „Goldfisch“ bei Obrigheim führt zu den Stollen „Goldfisch“ und „Brasse“. Diese sind jedoch nicht zu besichtigen.

Schwerpunkt

Konzentrationslager, Außenlager KZ Natzweiler, NS-Lagersystem, Zwangsarbeit

Praktische Hinweise

Der Lehrpfad "Goldfisch" führt durch offenes Gelände. Es empfiehlt sich der Witterung angepasste Kleidung und festes Schuhwerk.

Dauer

Ein bis sechs Stunden

Zielgruppe

Schulklassen ab Klassenstufe 9, Jugend- und Erwachsenengruppen

Kosten

Person: 3,50 Euro; erm. 1,50; Gruppe ab 7 Personen: 2,50 Euro. Projektag: 40 Euro; Projekthalbtag: 20 Euro

Öffnungszeiten

Sonntag: 14-17 Uhr
Gruppenführungen nach telefonischer Vereinbarung


Kontakt

Führungen
Email: vorstand(at)kz-denk-neckarelz.de
Telefon: 0 62 61-67 06 53
Internet: www.kz-denk-neckarelz.de


Erreichbarkeit

Die S-Bahn aus Richtung Homburg fährt direkt nach Mosbach-Neckarelz, oder es ist ein Umstieg in Kaiserslautern notwendig.


Anfahrt

KZ-Gedenkstätte Neckarelz liegt auf dem Gelände der Clemens-Brentano-Schule, Mosbacher Straße 39, 74821 Mosbach-Neckarelz. Die Gedenkstätte ist mit der S1 aus Richtung Homburg direkt, Ausstieg "Mosbach-Neckarelz" oder mit der S2, Umstieg in Kaiserslautern zu erreichen. Der Fußweg zur Gedenkstätte beträgt 15 Minuten. Der Weg ist von der Verkehrsinsel vor dem Bahnhofsvorplatz an zur Gedenkstätte ausgeschildert.

Mit dem PKW oder Bus über die B 27/B292 bis Ausfahrt "Neckarelz-Mitte" bis Mosbacher Straße.


Didaktisches Angebot

  • Führungen entlang des „Goldfischpfades“
  • Projekthalbtage mit Lernkisten mit Opfer- und Täterbiographien
  • Projektag Gedenkstätte-Lehrpfad „Goldfisch“

Hinweise und Möglichkeiten


Es empfieht sich ein Besuch in der Gedenkstätte Museum KZ Natzweiler